Licht im Wohnraum

Licht ist entscheidender Bestandteil unseres Lebens – die Tageszeiten prägen unsere innere Uhr, graues Wetter schlägt uns auf die Stimmung und ein Tag mit Sonnenschein kann nur gut (oder zumindest schon nicht so schlimm) werden. Nicht nur wenn die Tage kürzer werden ist Licht unser unerlässlicher Begleiter, um unseren Wohnraum zu einem warmen, wohnlichen Ort zum Wohlfühlen, zu einem zu Hause, zu machen. Der Bedeutung der richtigen Zimmerbeleuchtung fällt also eine tragende Rolle zu.

Jeder Raum hat spezifische Funktionen, die andere Beleuchtungsarten erfordern – eine Faustregel zieht sich aber durch alle Zimmer: Auf die Mischung verschiedener Lichtquellen kommt es an. Um eine ausgewogene Lichtstimmung zu erzeugen werden direktes und indirektes Licht kombiniert, Wände als Reflektionsflächen genutzt und Einzelleuchten fungieren als eigenständige Einrichtungselemente. Die Leuchten sollten einzelnd ansteuerbar sein und sind im Idealfall teilweise dimmbar, um das Licht an verschiedene Situationen anzupassen.

Foto: Constantin Meyer, Projekreferenz Privatwohung Köln

Küche

Kochen, vorbereiten, essen, quatschen, Hausaufgaben machen, spülen – Die Küche ist ein vielseitig genutzer Raum und oftmals das (inoffizielle) Herzstück einer Wohnung. Dementsprechend muss die Beleuchtung verschiedene Funktionen erfüllen und, oftmals auch zeitgleich, verschiedene Atmosphären erzeugen.

Foto: Vitra

So reicht eine einzelne Deckenleuchte in der Mitte des Raume nicht dafür aus- auch sollte diese Lichtquelle für die Grundhelligkeit eher dezentral Richtung Fenster oder Wand angebracht sein, um einen angenehmen Schattenwurf zu erzeugen. Im Bereich der Koch- und Arbeitsfläche sorgt gerichtetes Licht für die notwendige Helligkeit von 500-650lx beim Hantieren mit Hitze oder Schneiden mit scharfen Messern. Wichtig ist hier, dass das Licht ausreichend gestreut wird und keine harten Schatten wirft. Da dieser Bereich durch die Kochdünste einer höheren Verschmutzung ausgesetzt ist, sollte auf gut zu reinigende Materialien wie beschichtetes Metall oder Kunststoff geachtet werden- die Filzleuchte ist hier eher Fehl am Platz. Eingebaute Spots sorgen für die richtige Helligkeit, ohne Raum einzunehmen und sind somit besonders praktisch für kompakte Küchen mit Oberschränken. Relativ niedrig abgehangene Pendelleuchten über der Arbeitsfläche bieten ebenfalls gerichtetes Licht und sorgen für den gewissen Bistro-Chic – egal ob Ravioli oder Rehrücken serviert wird.

Im Essbereich der Küche ist atmosphärische Beleuchtung gefragt, die ebenfalls durch eine blendfreie Pendelleuchte erreicht wird. Ist diese dimmbar, verwandelt sich der Küchentisch in Sekunden vom wuseligen Haushaltsmittelpunkt zum entspannten, gemütlichen Esstisch – vorausgesetzt es gibt eine große Schublade in der die kleinen und großen Dinge des Alltags verschwinden können.

Foto: HAY

Essbereich

Sei es ein eigenes Esszimmer mit langer Tafel, ein offener Wohn-Essbereich oder eine großzügige Küche mit ausgedehntem Tisch: Der Platz, an dem gemeinsam gegessen wird, verdient eine besondere (Licht-)Inszenierung. Hierzu eignen sich Pendelleuchten mit eigenständiger Designsprache, bei denen die Materialität im Vordergrund steht, besonders gut.

Foto: Wästberg

Foto: Fritz Hansen

Foto: Constantin Meyer, Projekreferenz Privatwohung Köln

Wohnzimmer

Das Wohnzimmer ist oft nicht nur der Platz, an dem ganz entspannt der Tag und Abend auf der Couch verbracht wird, sondern auch der Raum in dem Gäste empfangen werden und sich ein Großteil des Alltags abspielt. Also gilt auch hier, dass eine einzelne Lichtquelle nicht ausreicht, um den Raum angemessen zu beleuchten.

Eine dezentral gehangene Leuchte, idealerweise mit indirektem Licht- sorgt für eine grundlegende Helligkeit mit angenehmen Schattenwurf. Für die Grundbeleuchtung eignen sich auch Wandleuchten oder Stehleuchten mit direktem und indirektem Lichtschein. Die rund um die Sitzgruppe platzierten Leuchten sollten dimmbar sein, sodass sie auf verschiedene Tageszeiten und Stimmungen angepasst werden können. Für angenehmes, helles Leselicht sorgt eine Stehleuchte mit gerichtetem Licht oder eine in der Höhe anpassbare Pendelleuchte. Die Wand hinter dem TV wird mit gedimmten Wandleuchten oder hinter dem Fernseher angebrachten LEDs leicht illuminiert, um das Auge beim Fernsehen zu entlasten. Um eine wohnliche Lichtmischung zu erreichen, die besondere Akzente der Einrichtung hervorhebt, sind im Wohnraum also mindestens 3-4 kleinere und größere Lichtquellen sinnvoll. Mit hochwertigen Materialien wie Messing, Kupfer oder Opalglas werden die Leuchten selbst zu Objekten, die die Einrichtung des Raums maßgeblich mitbestimmen.

Foto: HAY

Foto: Fritz Hansen

Foto: Constantin Meyer, Projekreferenz Privatwohung Köln

Schlafzimmer

Auch wenn das Schlafzimmer während der meisten Nutzungszeit im Dunklen liegt, ist die Beleuchtung doch von entscheidender Bedeutung, denn hier kommen wir zur Ruhe, unser Körper bereitet sich auf den Schlaf vor und Licht spielt hierbei eine große Rolle. Gedämmtes, warmes Licht signalisiert unserer inneren Uhr, dass es nun Zeit zum Schlafen ist. Blaues (also kühles) Licht im Schlafzimmer -leider auch von Handy- oder Tablet-Screens- sorgt nachweislich für eine Aktivierung und somit unruhigeres Einschlafen.

Foto: Nils Holger Moormann, Gästehaus berge

Dementsprechend ist auch in diesem Raum eine Mischung verschiedener Lichtquellen nicht nur wichtig für eine intime, wohnliche Atmosphäre, sondern hat auch ganz funktionale Aspekte. Eine Grundbeleuchtung in Form einer ausreichend hellen Deckenleuchte sorgt für den nötigen Überblick, zum Beispiel am Morgen oder wenn eine Reinigung ansteht. Seperat geschaltete Nachttischleuchten sorgen für die abendliche Beleuchtung, im Idealfall sind diese auch dimmbar, sodass sich Partner mit unterschiedlichen Schlafrhythmen nicht stören. Steht der Kleiderschrank mit Ankleidespiegel ebenfalls im Schlafzimmer, kann hier über eine gesonderte Beleuchtung nachgedacht werden. In Frage kommt hier zum Beispiel eine ausrichtbare Stehleuchte (solange diese im Dunklen nicht zur Stolperfalle werden kann), seperat geschaltete Spots oder indirekte Wandbeleuchtung.

Foto: Fritz Hansen

Home Office

Im Home Office ist es zunächst wichtig, mit einfallendem Tageslicht zu arbeiten, denn dies aktiviert und ist zum konzentrierten Arbeiten nahezu unerlässlich. Deshalb sollte der Schreibtisch nah am Fenster platziert sein, im Idealfall im rechten Winkel, sodass keine blendenden Reflexionen entstehen. Eine justierbare Schreibtischleuchte sorgt für ausreichende Beleuchtung bei bewölktem Wetter. Wird am Abend gearbeitet, muss für zusätzliche Raumbeleuchtung gesorgt werden, um die Helligkeitsunterschiede zwischen Schreibtisch und restlichem Raum auszugleichen. Der Bildschirm sollte der hellste Punkt im Arbeitsbereich sein, allerdings mit nicht zu großem Helligkeitsunterschied.

Foto: Vibia

Foto: Tecnolumen

Bad

Wasser und Elektrizität sind bekanntermaßen eine heikle Kombination und da im Bad im Normalfall Wasser fließt ist es unerlässlich bei der Beleuchtung auf den sogenannten IP-Schutz zu achten. Dieser definiert, wie gut das Leuchten-Gehäuse gegen das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit geschützt ist. Um den genauen IP Wert für die entsprechenden Stellen im Bad zu ermitteln, sollte ein Fachmensch zu Rate gezogen werden.

In kleinen Bädern reicht eine Spiegelbeleuchtung oft aus, um den Raum ausreichend zu erhellen. Hier kann man sich selbst einen großen Gefallen tun und links und rechts vom Spiegel eine baugleiche Leuchte mit gutem Diffusor, zum Beispiel aus Opalglas, installieren. So entsteht eine Beleuchtungssituation, die einen im wahrsten Sinne des Wortes im guten Licht stehen lässt. Bei größeren Badezimmern sorgen Wandleuchten für individuelle Akzente.

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